C/2025 A6 (Lemmon)

Der Komet wurde am 3.1.2025 mit dem automatischen 1,52m Teleskop am Mount Lemmon zuerst aufgefunden, daher der Zusatz Lemmon

Auch wenn sein erneutes Auftauchen in Erdnähe bedingt durch die Schwerkraft des Jupiters um 200 Jahre verkürzt wurde, es wären noch immer 1150 Jahre.

Am 8.11.2025 erreicht er dann seine größte Annäherung zus Sonne mit 79 Mio km, am 21.10. war er der Erde mit 90 Mio. km am nächsten.

Er erreichte letztlich eine Helligkeit von +4 mag.

Mein erstes Bild vom 3. Oktober entstand am Morgen wo er vor den Tatzen der „Großen Bärin“ (UMa) leicht zu finden war:

251003 C/2025 A6 Lemmon

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Er wanderte Anfang Oktober unter dem Großen Wagen (morgens) und später dann im Oktober war er auch am Abendenhimmel  zu finden, als er über Cvn und oberhalb des untergehenden Arktur weiter in den Schlangeträger.

Bevor das Mondlicht immer mehr störte konnte man so um den 20. Oktober dann sogar den Kometen in der recht leeren Region unterhalb der Nördlichen Krone (CrB) auch mit freiem Auge sehen. Auch später mit dem Fernglas auch etwas vom Schweif.
Auf einfachen Fotos der Region immer relativ einfach.

Mit dem Fernrohr bei 600mm Brennweite probierte ich am 18. Oktober:

251018 C/2025 A6 Lemmon

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Das letzte Bild machte ich am 3. November 2025:

251103 C/2025 A6 (Lemmon)

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Zum Zeitpunkt meiner Bilder hatte man eine Helligkeit von +4 mag gemessen, allerdings bedingt durch den derzeit hellen, und auch besonders nahen Mond, sieht man den verwaschenen Fleck nicht mehr mit freiem Auge. Selbst Sterne mit +3 mag waren kaum sichtbar. Auf Fotos aber kein Problem, ebenso mit Fernglas.

Durch den hellen Himmel belichtete ich nur jeweils 6 Sekunden, letztlich 157 Einzelbilder.  Da der Komet aber bald in den hellen Dunst gegen den Horizont in Richtung der Stadt Krems, die 15 km weit weg ist, verwendete ich für den Kometen selbst dann die ersten 100 Bilder.

Supermond …eine Inflationäre Erscheinung

In letzter Zeit nehmen die Sensationsmeldungen über den Supermond leider überhand: Alles nur mehr um Klicks zu generieren.

Vor einigen Tagen (so ab 18/19.10.2025)  nur überschattet von der Meldung, dass am 21.10.25 ein Komet (C/2025 K1) näher als der Mond steht der über Wochen lang sichtbar sein wird. Jeder weiß mittlerweile, dass das nicht so eingetreten ist, etwas Wissendere allerdings schon vorher dass es Quatsch ist.

Meine Reaktion auf solche Meldungen der Kanäle, die alles voneinander ungeprüft verbreiten: blockieren, manches mal vorher mit der Anmerkung dass das „BS“ ist. Leichter kann man unseriöse Quellen nicht erkennen.

Schon beim letzten Vollmond Mal (10/25) wurde schon davon gesprochen. Da war der Vollmond morgens 5:48, aber einen Tag später um 15:67 wurde die größte Erdnähe erreicht.

Der November Vollmond am 5.11.2025 ist da schon passender: Der wäre dann um 14:20 und 23:56 erreicht er dann auch sein größte Erdnähe mit 356 900 km.
Naja und beim übernächsten Vollmond (5.12.) wird die größte Erdnähe dann am Tag davor eintreten.

Den Begriff „Supermond“ hat ein Amerikanischer Astrologe um 2000 eingeführt und meint einen Vollmond in Erdnähe.
Das tritt übrigens ca. alle 14-15 „Lunationen“ auf, genauer: 413,3 Tage. Die Supermondmeldungen mussten wir also relativ spärlich über uns ergehen lassen.

Leider hat in letzter Zeit jemand etwas ausgegraben, wonach offenbar bei der NASA eine „Definition“ geschaffen wurde, wonach jeder Vollmond mit einem Abstand kleiner 360 000km als Supermond gilt…..
Jetzt haben wir gleich 3 Supermonde statt Einem.

Das Erde/Mond-System hat aber doch recht komplizierte Zusammenhänge und wenn man die maximale und minimale Entfernung zur Erde (Erdmittelpunkt/Mondmittelpunkt) ansieht zwischen dem Jahr 1500 und 2500 haben wir sowieso verloren 😉  :

In „unserer Zeitspanne“ taucht(e) das gerade mal 1984 mit einer Erdferne von 406 712km und 2052 (6.12.) mit Erdnähe von 356 421km auf.

Rekorde was Erdnähe betrifft wäre 2257 (1.1. – wenn es jemand in den Terminkalender eintragen will 😉) mit „nur“ 356 371km und für den kleinsten Mond wären sogar 2 Termine vorzumerken: 2125 und 2266 mit 406 720 km

Dabei schwanken die Größenunterschiede zwischen Perigäum und Apogäum zwischen 12,5%-14,1%

Asteroid 2023 DZ2

Am 25.3.2022 flog wieder ein Asteroid nahe der Erde vorbei: Asteroid 2023 DZ2

Gegen 18:00 Uhr zog bei uns eine Sturm und Regenfront durch. 3 Stunden nach Frontdurchgang begann es vom Westen her tatsächlich aufzuklaren. Die Vorhersagen stimmten also recht gut.

Im Osten dauerte es dann noch so bis 21:50, bis es wohl wirklich klar wurde und auch die nötige Tiefe erreicht wurde um den ca mag +10 vorhergesagten Asteroiden zu sehen. Die nötige Tiefe überprüfte ich an schwachen, aber noch gut sichtbaren Sternen im Bildfeld. Die waren auf mag +12 – also 5x dunkler. Die auf den Einzelbildern erreichte tiefe sollte also passen.

Man muß auch bedenken: Wenn ein Objekt nicht am selben Punkt am Sensor bleibt, sondern während der Belichtung noch wandert, wird die Helligkeit aber noch weniger sein, weil ja das Licht auch verteilt wird….

Ich hatte zwei Fotoapparate eingesetzt:

Fixpunkt im Bildfeld war die helle Spica, die um diese Zeit noch recht tief im Osten stand. Die setzte ich links oben ins Bildfeld, denn der Asteroid sollte ja unterhalb vorbeiziehen.

230325 Sternbild Jungfrau beim Aufgang
Eine Kamera war an einem fixem Stativ mit dem 45mm Objektiv.
Da wandern die Sterne dann nach oben durchs Bild, der Asteroid wanderte aber wesentlich langsamer in der Gegenrichtung zu den Sternen durchs Bildfeld.
Eine zweite Kamera war mit dem 75mm Objektiv auf einer Nachführung. Da bleiben die Sterne dann am selben Ort, aber der Asteroid wandert stärker durchs Bildfeld.
23032 Asteroid 2023 DZ2 Crop
auf Astrobin:https://astrob.in/fy4nbm/B/
Die Belichtung passte ich an die Helligkeit des Bildes an: genügend hell sollte das Bild sein. Limitierung sollte (wie meist) der des Himmelshintergrund sein.
Dann suchte ich in den Bildern in der vorhergesagten Region nach einer entsprechenden schwachen Strichspur, die der Asteroid hinterlassen sollte….
Im Bildfeld vom Stativ konnte ich ihn dann entdecken: Da wanderte ja der Asteroid relativ langsam zu den Sternen durchs Bild und sollte ja auch etwas besser sichtbar sein….

 

 

Sonne durch Nebel

Die Sonne hat es bei mir bislang schwer am Neujahrstag 2023 durch den Nebel zu kommen.

So stark gedämpft kann man mit einem Teleobjektiv aber recht leicht ein Bild machen, ohne sich oder die Kamera zu gefährden….

230101 Sonnen durch Nebel

Die Sonne befindet sich ja gerade im Anstieg der Aktivität und so sind jetzt oft viele größere Sonnenflecken oberhalb und unterhalb des Sonnenäquators zu finden.

Zu Beginn des 8-14 Jährigen Zyklus starten sie weit voneinander entfernt. Es Sind Magnetfelder, die da aus der Sonnenoberfläche hervorbrechen und sie haben unterschiedliche Polarität. im Lauf des Zyklus wandern sie dann Richtung Äquator und damit beginnt erneut eine stille Phase und der Zyklus beginnt erneut.

Hier wird es genau erklärt: so ab Minute 23 herum:
Die Sonnenflecken werden alle Nummeriert.  Hier noch ein Link zu den aktuellen Bilder der Sonne in verschiedenen Lichtwellenlängen.

Jupiter Saturn konjunktion

Am 21.12.2020 fand eine sehr enge Begegnung der Planeten Jupiter und Saturn statt. Das ist an sich alle 20 Jahre der Fall, aber eine ähnlich enge bis 0,1 Grad erst wieder in 60 Jahren.

Hier ein Bild vom 18.12.2020 mit dem mFT100-400 Teleobjektiv und dem 1,4x Telekonverter.
Eine Montage aus mehreren Bildserien von 1s, 1/5s 1/15 und 1/50s Belichtungszeit:

201218 Jupiter und Saturn Konjunktion

C/2020 F3 Neowise

Das Weltraumteleskop Neowise (Near-Earth Object Wide-field Infrared Survey Explorer)  entdeckte im März 2020 einen neuen Kometen, dessen Bahn innerhalb der Merkurbahn um die Sonne verlief. Der Sonnennächste Punk wurde am 3. Juli 2020  mit nur 44 Mio. km erreicht, die Merkurbahn kreuzte er am 12. Juli.   Diese Passage überlebte der ca. 5 km große Komet und er wurde dann zunächst bei uns am Morgenhimmel kurz vor Sonnenaufgang sichtbar, später dann bis vor Mitternacht am Abendhimmel und dann am Morgenhimmel.
Am 23. Juli wird er in 103 Mio km an der Erde vorbeifliegen, der nahe Vorbeiflug am Jupiter wird seine Bahn so verändern, dass er erst um das Jahr 8704 wieder ins innere Sonnensystem zurückstürzen wird.
Er müsste die Erde schonmal um das Jahr 2399 v. Chr. besucht haben.

Der Staubschweif war eindrucksvoll mit freiem Auge zu sehen, der zarte feine Schweif aus ionisierten Gas hatte bis zu 25 Grad am Himmel.

Hier mein Bild vom 13.7.2020, entstanden 10 Minuten vor und nach Mitternacht.

200713 C/2020 F3 Neowise

in Groß auf Astrobin

Weblink:
WikiPedia: C/2020 F3 Neowise
Volksternwarte Bonn: Spektroskopische Analyse

Merkur

Merkur ist unsere innerster Planet. Entsprechend schwierig ist es ihn zu beobachten, weil er nie weit der Sonne steht.

Wenn er aber weit quer ab der Sonne steht, kann man ihn als kleinen hellen „Stern“ mit  mag 0 (durch den Tiefen stand in der Atmosphäre) ca 45-90 Minuten nach Sonnenuntergang oder Aufgang (je nach dem) finden.

Er ist dann von uns ca 1 AE Astronomische Einheit (=Abstand Erde – Sonne) also 150 Mio km von uns entfernt. Er hat dann eine Größe von  6,7 Bogensekunden und zeigt dann natürlich auch entsprechend Phase.

So tief in der Atmosphäre ist das 8 fache an Luftmasse zum Zenit zu überwinden, so ist es entsprechend schwierig gute Bilder davon zu erhalten.

Ein Bild vom 8.2.2020

200208 Merkur 60% Beleuchtet 6,7 arcsec

149.880 Mio Km 1.002AE 60,2% Beleuchtet, Größe 6,72″

Triesnecker

Am. 5.12.2019 war es kurz mal klar, und der Mond gerade am weitesten im  Monat von der Erde weg (Apogäum) mit etwas über 404.000 km. Er war zu 65% beleuchtet und seine Liberation war 7° Nord und 1° West.


[in 100% Auflösung auf AstroBin]

Der Krater Triesnecker ist fast genau in der Mitte des Mondes im sogenannten Mare Medii, dem Meer der Mitte zu sehen.

Hier in der 100% Ansicht:

Es ist der einzige Krater, der nach einem Österreicher benannt wurde. Franz Triesnecker wurde im kleinen Dorf Melon zwischen Fels und Kirchberg am Wagram geboren und stieg zum Direktor der Wiener Sternwarte auf. Er berechnete z.B. zwischen 1792 bis 1806 die tägliche Stellung der Himmelskörper voraus und machte sich auch einen Namen als Landvermesser. So erstellte er erste exakte Landkarte von Niederösterreich im Maßstab 1: 72 000.

Er war schon zu Lebzeiten einer der bedeutendsten Astronomen und Mathematiker des 18. Jahrhundert.

Der nach im benannte Krater hat 25 km Durchmesser und ist  2800m tief.

Rechts des Kraters kann man gerade noch Rimbae Triesnecker ausmachen, eine 200 km lange und 2 km breite Rille.  Rechts daneben in der Mitte auf Höhe des Kraters kann man noch Triesnecker F sehen, ein Krater mit 3,2 km Durchmesser.

Perigäum & Apogäum

Die Mondgrößen bei Perigäum & Apogäum

190914 & 180101 Mond am nächsten und fernsten (Perigäum & Apogäum)

 

Der Mond umkreist die Erde einmal in 27 Tagen und fast 8 Stunden.
Die Bahn ist ziemlich exzentrisch und so steht er dann dabei ca. einmal im Monat ganz nahe (=Perigäum) mit 356.410 km und im Apogäum (=am weitesten weit weg) 406.740 km weit weg.

Damit erscheint er uns in einer Größe von 29,4′ und 33,5′ Winkelminuten, also ca. 0,5 Grad (=30′)

Die Größe der Sonne schwankt hier nur zwischen 31,5′ bis 32,5 Winkelminuten. Daher gibt es ja totale (mehr oder weniger lange, je nach Mondgröße) und ringförmige Sonnenfinsternisse.

Der Unterschied zwischen dem kleinsten Vollmond (wie am 14.9.2019) und dem Größten (Super Super Vollmond) ist dann max. ca. 14% ** (so der Unterschied 1 Euro / 2 Euromünze)

** Genau zwischen 12,5%-14,1% wenn man die Daten zwischen den Jahren 1550 bis 2650 betrachtet.

Man braucht jetzt aber nicht die Panik haben, keinen Supervollmond in den nächsten 10 Jahren zu sehen. Der Unterschied zwischen sehr nahe und nicht ganz so sehr nahe, spielt sich in Hunderten km (so um die 200-400km) ab und ist daher kaum relevant für unsere Gerätschaften, fürs Auge sowieso.

So kommen wir im Durchschnitt alle 13,6 Monate zu einem Super-Mond und Super-Mini Mond

Der nächste Super Super Vollmond ist gegen Weihnachten 2026 wer es sich anstreichen will….

Und dass sich der Mond pro Jahr um 3,8 cm von der Erde entfernt ist nur für die Relevant, die auf Totale Sonnenfinsternisse stehn und schon die Termine gebucht haben:
Sie können getrost alle Termine nach 550 Mio. Jahren streichen, denn dann geht sich eine totale Sonnenfinsternis nicht mehr aus, weil der Mond zu klein ist um die Sonne noch ganz bedecken zu können..

Hier habe ich mir jetzt das Bild des letzten Super Super Vollmond (1.1.2018) herausgesucht und in der selben Vergrößerung den letzten Super Super Mini-Mond (14.1.2019) hineinkopiert

 

 

Farben des Mondes

190217 Mond 95% - Mondfarben

Abseits der Farbverfälschungen durch unsere Erdatmosphäre, ist der Mond ja relativ weiß/grau. Zu kalt für stimmungsvolle Bilder mit Mondlicht.

Allerdings sind sehr wohl leichte Farbunterschiede am Mond nachweisbar, die man durch extrem starke Anhebung der Farbsättigung hervorzaubern kann.
Das klappt natürlich nur, wenn man vorher einen Farbstich vollständig beseitigt hat, sonst verstärkt man nur diesen Farbstich.

Die verschiedenen Farben kommt durch unterschiedliche Zusammensetzung der Mineralien zustande: Blau Farben kennzeichnen Bereiche mit Basalt mit höherem Anteil an Titan neben Eisen (>7%Ti >15%Fe). Besonders hoch im Meer der Ruhe (Mare Tranquillitatis), da wo der erste Mensch den Mond betrat.
Mehr rötlich deutet auf höhere Kalium und Natriumkonzentrationen im Feldspat hin. Weiße Bereiche zeigen die Hinterlassenschaften jüngerer Einschläge.

Auch wenn die Verbindungen dieser Elemente auf der Erde farblos oder weiß sind: Man darf nicht vergessen: Da oben, ohne den Schutz durch Magnetfelder und einer Atmosphäre prasselt stetig harte Strahlung auf die Oberfläche herab und erzeugt Stoffverbindungen, die bei uns so nicht stabil wären.

In Groß gibt es obiges Bild bei AstroBin