In den lauen Sommernächten zieht das Sternbild des Schwans von Osten kommend hoch über unser Köpfe hinweg, im Winter sieht man am frühen Abend gerade noch wie er Richtung Westhorizont verschwindet.
Die Milchstraße zieht sich als Band durch die Sternbilder Schwan (Cygnus -Cyg), dem Adler (Aquila -Aql) und weiter über das Sternbild Schild (Sct) in Richtung Südhorizont wo vor dem Zentrum der Milchstraße das Sternbild des Schützen steht.
Um sich zu orientieren nimmt man die drei hellsten Sterne, das sogenannte „Sommerdreieck„, die jeweils hellsten Sterne der Sternbilder Schwan, Leier und Adler: Deneb, Wega und Altair.
(in Groß auf Astrobin]
An nicht ganz so Sternklaren Nächten tut man sich leichter, die Sternbilder zu finden, weil man da nicht ganz so viele Sterne sieht, eben nur die hellsten. Dann findet man auch ein paar kleinere Sternbilder wie Pfeil (Sagitta – Sge), Füchschen (Vulpecula – Vul) oder Delphin (Delphinus – Del).
Mit einem Fernglas kann man nach dem Kleiderbügel (Collinder 399) suchen. Mit etwas Übung findet man ihn. Ebenso auf einem Foto, dass man am Stativ ein paar Sekunden belichtet:
Wie man auf den Übersichtsbildern sehen kann: Mit einer einfachen Nachführung für Fotoapparate (sie z.b. den Sky Adventurer) und etwas Telebrennweite geben die vielen Wolken und Dunkelwolkenregionen bei sehr langen Belichtungen viel her: Wie der NGC7000 der Nord Amerika Nebel links unter Deneb, die Regionen um Sadr und beim Stern Tarazed der E-Dunkelnebel.
Auch für ein Teleskop gibt dieser Himmel vieles her:
Einer der schönsten Dopplesterne: Albireo der Kopfstern des Schwan
Er kann selbst mit normalen Fotoapparat und möglichst viel Telebrennweite bei kurzer Belichtungszeit fotografiert werden, denn er steht 30 acrsec (Winkelsekunden) auseinander und besteht aus einem orangen und blauen Stern: Hier mit 280mm Kleinbild Brennweite, ISO800 2,5sec F/4:
Ein sehr schwierig zu trennendes 4 fach System stellt ε-Lyrae dar:
Wer sehr scharfe Augen hat, kann ε1 und ε2 mit freiem Auge trennen, der einen Daumen breit (2 Grad) neben der hellen Wega zu erkennen ist. Das vierfach Sternsystem ε-Lyrae allerdings zu trennen erfordert schon recht hohes Auflösungsvermögen. Die zwei Komponenten der beiden Doppelsterne sind nur 2,3 bzw. 2,4 Winkelsekunden entfernt.
Einige der schönsten Supernovae Überresten findet man auch in diesem Bereichen:
M27 (NGC6853) der Hantelnebel im Sternbild Füchschen (Vulpecula – VUL):
Der berühmte Ringnebel in der Leier
und die Überreste einer wesentlich ältere Sternexplosion nahe dem Flügelstern Gienah: NGC6992/95 – Schleiernebel Nebel:
IC5146 Cocoon Nebel
[Größer auf AstroBin]
NGC6888 (Mond) Sichelnebel – Crescent Nebel
[Größer auf AstroBin]
Sh2-101 Tulpennebel im Sternbild Schwan
Links des Deneb im Sternbild Schwan befindet sich der sehr große Nord Amerika Nebel. Ein Objekt für den Fotoapparat, visuell ist er durch die geringe Flächenhelligkeit im tiefen rotem H-alpha Licht schlecht zu erkennen:
Der Doppelstern 61-Cygnus (unweit des Nordamerika Nebels) war der erste Stern, wo 1837/1828 durch Winkelmessung die Entfernung bestimmt werden konnte: Damals wurde sie mit 9,25 Lichtjahren angegeben. 11 Lichtjahre nach heutigem Kenntnisstand.