Sterne bezw. Sternbilder zu fotografieren ist nicht ganz einfach, aber man kommt schnell selbst drauf, wo die Probleme liegen: Scharfstellen, die Bewegung der Sterne und helle Sterne brennen schnell aus auf länger belichten Bildern um mehr „Tiefe“ zu erhalten, kann man nicht mehr so leicht erkennen, welche nun wirklich die Hellsten sind und in welchen Farben sie leuchten. Die Lichtverschmutzung setzt auch Grenzen.
Zum Scharfstellen kann man zwar versuchen, was der Autofokus macht, aber oft bleibt einem wohl nur eine manuelle Fokussierung über. Liveview mit maximaler Vergrößerung auf einem hellen Stern sollte da funktionieren. Oft sieht man sonst nichts, und dann helfen nur mehr Probebilder und Bild überprüfen, ob die Sterne schön klein sind.
Bei analogen Filmen gab es eine Faustregel: Maximal 20 Sekunden Belichtungszeit bei einem 50mm (=Normalobjektiv), sonst sieht man bereits die Sterne als Spur wandern. Bei den extremeren Auflösungen der heutigen Digitalkameras kann man das wohl auf mindestens die Hälfte senken. Einfach mit der Belichtungszeit hinaufgehen und am Bild nachher kontrollieren ob die Sterne schon „Eier“ werden. Mit einem Weitwinkelobektiv kann man also viel länger belichten, mit einem Teleobjektiv sehr viel kürzer. Für Sternbilder und Übersichtsbilder reicht ein Stativ. Für längere Belichtungszeiten bedarf es dann allerdings eine Nachführung. Einer der besten derzeit: Der SkyWatcher Star Adventurer.
Wenn man sich am Sternenhimmel zurechtfinden will, ist es gar nicht so schlecht, wenn man nur die hellsten Sterne sieht: Anhand der Hauptsterne findet man sich dann bald zurecht. Wenn man jetzt ein Foto belichtet, wo man möglichst schwache Sterne sehen will, kommt man schnell drauf: Man findet sich Aufgrund der vielen Sterne nicht mehr zurecht, weil die hellen Sterne schon ausbrennen durch Überbelichtung. Weiters gehen die Farben verloren. Eine einfache Möglichkeit ist da etwas unscharf zu stellen, dann werden die punktförmigen Sterne auf größeren Pixelflächen abgebildet. Sieht aber nicht unbedingt schön aus und schwach Sterne gehen auch im Hintergrundrauschen unter. Eine Möglichkeit bietet hier ein Weichzeichenfilter. Man bekommt sie heute aber nur mehr schwer, weil die meisten Filter kann man hinterher mit Bildbearbeitung wesentlich kontrollierter übers Bild legen. Für die Astrofotografie kommen an sich nur das Cokin P830 und P820 Filter in Frage. Leider habe ich das dezentere P820 nicht mehr kaufen können.
Hier ein Beispielbild: Sternbild Orion
Belichtet man länger ohne Nachführung bekommt man das was man „Startrails“ nennt. Dazu hat Fotophonie.de einen hörenswerten PODCast ins Netz gestellt.