Wer in der Astrofotografie mal dahin gekommen ist, seinen Bilder zu Stacken und/oder zu einem Panorama zusammenzufügen wird schnell erkennen dass die Bilder je nach eingesetzter Optik verzerrt sein können.
Je weitwinkeliger und günstiger die Optik, je größer das Problem.
Gerade bei den kleinen, weit winkeligen mFT Optiken gibt es das Problem. Dem tritt man entgegen, indem man das Bild elektronisch korrigiert und das Ergebnis in ein JPG „out of Camera = OOC“ Bild schreibt.
Auch Olympus Workspace kennt natürlich seine Optiken und kann aus einem RAW (ORF) daraus ein korrigiertes JPG Bild erzeugen. Das entschärft die Situation, zumindest für den Alltagsgebrauch.
Wer allerdings so wie ich seine Astrofotos zunächst aus dem RAW ungestreckt (linear) bearbeitet hat, hat keine korrigierten Bilder zur Verfügung,
Spätestens bei der Astrometrierung (Analyse des Bildfeldes und hinterlegen, der Koordinaten) kommt es entweder zu einer Abbruch, oder im Erfolgsfall zu beträchtlichen Abweichungen: Die Sterne gegen den Rand werden falsch eingezeichnet.
Damit fällt natürlich eine Photometrische Farbkalibrierung (anhand wissenschaftlicher Sternkatalogen) seiner Bilder flach. Ein essentieller Schritt um einigermaßen belastbare Farben in seinen Deep Sky Bildern bekommen zu können.
Bei starken Weitwinkel kommt man zum Glück üblicherweise mit einer Belichtungsserie durch. Da man da mit einer Nachführung den Sternen folgt, bleiben, zumindest solange man nichts verstellt, die Sterne am selben Ort am Foto. Ohne Nachführung wird aber durch unterschiedlicher Verzerrung der Optik, je nachdem wo im Bildfeld der Stern steht, ein Stacken hinterher schwierig bis unmöglich.
Bei der Astrometrierung kann man sich eine Bild der Verzerrung seiner Optik ausgeben lassen. Das zeigt den Unterschied zwischen der exakten Postion in Sternkatalogen und seinem eigenem Bild.
Gerade das Olympus mFT12/2 bietet hier einen geradezu psychedelischen Anblick:
Defishing; Wenn das Runde ins Eckige muss
Bekomme ich mittlerweile eine Astrometrische Lösung für das mFT12/2, ist es mir mit dem mFT8/1.8 nicht geglückt. Ist aber auch etwas sinnlos….
Das mFT8/1.8 bietet sich natürlich an, extreme Widefields zu machen. Damit werden natürlich auch die Nachteile bei weiten Feldern potenziert: Riesige Helligkeitsunterschiede und man bekommt sehr schnell störendes ins Bild.
Hier mal ein Bild der Sommer Milchstraße mit dem Olympus mFT8/1.8:
Das gesamte Feld des 8mm (allerdings auf 66% verkleinert) gibt es auf AstroBin
Links die sehr helle Spur war die ISS und Rechts ein Flair eines Satelliten.
Im unteren Drittel links erkennt man die Andromeda Galaxie (M31) links oberhalb der Flugzeugspur – hier einfach herausgeschnitten:
Im Gegensatz zu den mFT7/14 Optiken, wo naturgemäß durch die Korrektur der Rand bei 7mm stark verzerrte wird, bildet das Fischauge mFT8/1.8 auch gegen den Rand hin gut ab.
Wer jetzt an ein defishen denkt:
Bei punktförmigen Lichtquellen wie Sterne es sind, sieht man es halt extrem, wie sie in die Länge gezogen werden.
Beim Herauszuschneiden wird der nutzbare ebene Bereich dann schon recht klein.
Mir ist aber auch klar, dass es hier ein spezifisches Problem.
Nehme ich jetzt mein 7-14 dann ist natürlich der Rand auch mit entsprechend bekanntem Problem behaftet. Selbst beim 12mm sind natürlich die Koma gegen den Rand unschwer zu ignorieren. Aber das ist halt so, geht ja nicht anders.
Dafür sind natürlich die Sternchen gegen den Rand des 8mm Bildfeldes so gut wie sonst nie.
Dass es so sein wird, habe ich aber vor Kauf geahnt 🙂
Bei anderen Bilder kann man natürlich die Korrekturen wesentlich schwächer durchführen lassen, soviel wie man halt braucht.
Solange man keine wirklichen Anhaltspunkte hat und etwas vermessen will, passt es 🙂